Auf die Kugel, fertig los!
150 Akteurinnen und Akteure und 50 Meter Klangkugelbahn: Gemeinsam mit verschiedenen Privatpersonen und Einrichtungen baut das Elztalmuseum in Kooperation mit Orgelbauer Achim Schneider die größte interaktive Klangkugelbahn des Elztals. Die Bahn wird am Samstag, 28. Juni, im Rahmen des 14. Internationalen Klang- und Orgelfestivals auf dem Innenhof der Schwarzenbergschule präsentiert.
Das sinkende Schiff
Ein klingender Fahnenmast, klappernde Holzskelette und rollende Mäuse, die das sinkende Schiff verlassen: Im Keller von Frauke Meinders-Lücking und Dieter Lücking spielen sich dramatische Szenen ab, sobald sich die große Holzkugel in Bewegung setzt. Seit vergangenem Jahr tüfteln sie gemeinsam in ihrem mit Bandsäge und Standbohrmaschine ausgestatteten Hobbykeller an ihrer Kugelbahn. Aus alten Lattenrosten, Obstkisten und Holzresten von der Straße haben sie ein Schiff mit Fahnenmast, ein Oberdeck und eine Kanone gebaut, durch welches nun viele kleine Kugeln flitzen und das Schiff zum Klingen bringen.
Das bisher schwierigste Projekt
Für das Ehepaar ist das Kugelbahnprojekt ein großer Spaß und handwerkliche Herausforderung zugleich. Gemeinsam haben sie sich in vielen Abendstunden und an Wochenenden mit verschiedenen physikalischen Mechanismen auseinandergesetzt: wie viel Kraft benötige ich, damit die Kugel einen Aufzug in Bewegung setzt? Wie viel Luftdruck muss erzeugt werden, damit Töne aus den Holzpfeifen kommen oder wie setze ich eine bestiftete Holzwalze mechanisch in Gang, ohne Motor und Strom? Bereits zuvor haben sie schon kleinere Kugelbahnen gebaut. Das „sinkende Schiff“ ist aber ihr bisher größtes und schwierigstes Projekt, das sie auch mal an ihre Grenzen gebracht hat. Bis zum Orgelfest werden jetzt noch die letzten technischen Probleme behoben, und dann heißt es spätestens am 28. Juni: Volle Kraft voraus, und das mit ordentlich Getöse.
Regenmacher, Klangtreppe und Windspiel
Als das Elztalmuseum im vergangenen Sommer zum ersten Mal in seine Räumlichkeiten einlud, um das Projekt „Auf die Kugel, fertig, LOS!“ vorzustellen, kamen zahlreiche begeisterte Personen, insbesondere aus den Bereichen Kindergärten und Schulen. In der Folge mussten allerdings einige Akteurinnen und Akteure feststellen, dass die angestrebte Größe der Bahn die vorhandenen Ressourcen sprengen würde. Die katholischen Kindergärten der Stadt Waldkirch ließen sich davon jedoch nicht abschrecken. Nicht weniger als 100 Kinder bauten in den vergangenen Wochen gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und Erziehern einen riesigen Regenmacher, eine klingende Klangtreppe und ein Windspiel aus Büchsen, welches fantastische Melodien hervorbringt, sofern ein kräftiger Wind bläst.
Herausforderung: die einzelnen Teile verbinden
Für alle Beteiligten war es herausfordernd, die einzelnen Teile der Bahn miteinander zu verbinden, sodass die Kugel nicht stecken bleibt, sondern vom Anfang bis zum Ende durchrollt. Den Kindern, die einen Großteil der Bahn unter fachkundiger Anleitung selber gebaut haben, hat das Projekt dennoch großen Spaß bereitet. Nun werden sie stolz am Orgelfestwochenende ihre Bahn präsentieren und mit Sicherheit viele erstaunte „Ahhhsss“ und „Ohhhhhs“ seitens der Gäste des Festivals bekommen.
Eine Outdoor-Bahn, die Wind und Wetter trotzt
Wie muss eine Kugelbahn konstruiert sein, damit sie Wind und Wetter standhält und auch Dauerregen ihr nichts anhaben kann? Mit dieser Frage musste sich Christoph Vogel, Lehrer für Technik am SBBZ St. Michael in Waldkirch, mit seinen Kolleginnen und Kollegen, Annika Krumm und Stephan Schmidt, sowie ihren Schülern und Schülerinnen, aus dem Unterrichtsfach „Arbeitstag und AG-Tag“ auseinandersetzen. Erst dann konnten sie mit dem Bau ihrer Bahn beginnen. Vogel und sein Team hatten sich zum Ziel gesetzt, eine „Outdoor-Bahn“ zu bauen, die im Anschluss an das Klang- und Orgelfestival im Außenbereich des SBBZ aufgestellt wird und von den Schülern und Schülerinnen dauerhaft genutzt werden kann.
Herausforderung und Bereicherung
Die Lösung war schnell gefunden und so konnten sich die Schule ans Werk machen. Jeden Dienstag fliegen vor dem Werkraum der Schule die Funken: die Grundlage der Bahn sind wabenförmige Stahlgitter, die normalerweise im Betonbau verwendet werden. Vogel und seine Schüler und Schülerinnen montierten diese Gitter auf Holzpaletten. Mit Hilfe des Schweißgerätes werden verschiedenen Bahnen, Klangtreppen und ein „Fahrradaufzug“ an diesem Gitter befestigt, sodass die Kugel darin entlanglaufen kann. Das Projekt ist für alle Beteiligten nicht nur herausfordernd, sondern auch eine ungemeine Bereicherung des Schulalltags. Die Schülerinnen und Schüler empfinden das Projekt alles andere als alltäglich.
Bitte mehr davon!
Von der ersten Idee und den Grundlagen – „Wir brauchen ein Gefälle, damit es rollt!“ – zu den ersten Tests und Probebahnen im Herbst 2024, bis hin zur Materialbeschaffung und dem „Jetzt-geht’s-los-Moment“ wurde der Werken- und Technikunterricht zu etwas ganz Besonderem. Die Herangehensweise war einfach mal anders, ungewohnt, spannend und mit sehr viel Ausprobieren und Freude verbunden. Die Jugendlichen sind sich einig: Wir wollen bitte mehr davon!
Bohren, Hämmern, Sägen für die Elztalbahn
Seit Monaten und Wochen sind unbekannte Klänge aus der museumspädagogischen Werkstatt des Elztalmuseums zu hören: Es wird gesägt und gehämmert, gebohrt und geschraubt, gepinselt und geleimt. Seit Oktober 2024 bauen sechs Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren im Rahmen der Hector-Akademie gemeinsam mit Orgelbauer Achim Schneider und Museumsleiterin Angela Witt-Meral an der Klangkugelbahn. Erste Ideen für die Bahn wurden gemeinsam gesammelt, indem die Kinder in Gruppen kleine Kugelbahnen nachbauten und so selber erleben konnten, wie eine Bahn gebaut sein muss, damit die Kugel darauf entlang rollt. Danach wurden Pläne für die eigene Bahn gezeichnet und verschiedenen Utensilien sowie altes Bauholz von zu Hause mitgebracht. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten begann der Bau der Bahn
Die „Elztalbahn“ wird am 28. Juni eingeweiht
Der praktische Teil hat den Kindern am meisten Spaß gemacht. Bis alles an Ort und Stelle war und verziert und bemalt werden konnte, gab es einiges zu tun. An der mobilen Werkbank sägten die Kinder das Holz zurecht, suchten Bits und Schrauben, um die einzelnen Teile miteinander zu verbinden und tauchten den Pinsel in zahlreiche Farbtöpfe, damit die „Elztalbahn“ – so der Titel der Bahn – beim Klang- und Orgelfestival wunderschön erstrahlt. Und auch für diesen Teilabschnitt heißt es dann am 28. Juni ab 12 Uhr: Auf die Kugel, fertig, LOS!



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